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Tribulation: The Children Of The Night (Review)
Artist: | Tribulation |
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Album: | The Children Of The Night |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal/Black Metal/Hard Rock |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 56:33 | |
Erschienen: | 17.04.2015 | |
Website: | [Link] |
Manchmal muss es einfach ein Umbruch her. TRIBULATION haben sich nach nur einem Album von ihrem ruppigen und nicht sehr originellen Death/Thrash Metal verabschiedet und 2013 mit „The Formulas Of Death“ eines der interessantesten Metal-Alben der letzten Jahre geschrieben. Aber die Schweden bleiben umtriebig und erfinden sich nun schon wieder ein Stück weit neu.
Ganz so hart ist der Einschnitt dieses Mal nicht, denn das neue Material weist immer noch viele Elemente auf, die den Vorgänger so unwiderstehlich machten: Melodien irgendwo zwischen Black Metal und Heavy Metal, generell keine Berührungsängste was Genres angeht und eine vereinnahmende, magische Atmosphäre. Neu hingegen ist, dass TRIBULATION den Extreme Metal-Anteil deutlich herunterschrauben und stattdessen stark in Richtung Heavy Metal beziehungsweise Hard Rock tendieren. Damit nimmt das Quartett einen ähnlichen Weg wie die Death Metaller MORBUS CHRON und die Heavy Rocker GHOST, deren neuere Kompositionen ebenfalls stringenter und klarer produziert klingen.
Ob das nun besser oder schlechter ist, können im Vorhinein eigentlich nur unverbesserliche Konservative entscheiden. Wem es aber richtigerweise wurscht ist, was es ist, so lange es gut klingt, der darf mit „The Children Of The Night“ abermals auf Entdeckungsreise gehen. Der bis zum Rand gefüllte Vorgänger konnte mit schier endlosem Ideenreichtum, Schichten über Schichten, sowie purer Spielfreude punkten und hatte Platz für Klänge zwischen Black Metal-Blastbeats und fast schon ambienten, cleanen Gitarren. Nun stehen klar die Melodien im Vordergrund, Highspeed-Drumming und –Riffing wurden in straighte Rocksounds umgetauscht und die Produktion ist etwas gezügelter.
Das funktioniert gerade zu Beginn richtig gut, wenn WATAIN’sche Melodielehre mit rockigem Heavy Metal der Marke IN SOLITUDE (R.I.P.) gekreuzt wird. Vor allem die Gitarrenabteilung wirkt wieder geschmackssicher zusammen und darf besonders in den instrumentellen Stücken zeigen, wozu sie in der Lage ist. Die Songs sind kürzer als auf dem Debüt und kommen dementsprechend schneller auf den Punkt, doch trotz der Eingängigkeit braucht es ein paar Umläufe mehr, um die Idee hinter der neuen Ausrichtung zu verstehen. „The Children Of The Night“ bietet Songs, die am besten live funktionieren, weil sie erst da Ecken und Kanten, sprich eine ganz andere Intensität entwickeln können. Außerdem lassen sich die Stücke mit denen vom Vorgänger zu einem abwechslungsreichen Set verbinden, das zwischen eingängigen, sphärischen und überlangen Songs eine ganz eigene Atmosphäre schaffen könnte.
Auf Platte und am Stück funktioniert das Ganze aber nicht ganz so überzeugend. Die glattgeschliffene Produktion nimmt der Musik hier und da etwas an Energie, die eigentlich dort nötig wäre, wo zuvor besonders auf die Bremse gedrückt wurde. Irgendwann fehlt ein wenig das Gegengewicht zur leisen Epik und die Abwechslung, die den etwas zu einheitlichen Strom an Musik hätte auflockern können. Hier und da scheinen auch die Wurzeln des Bandsounds etwas zu deutlich hervor, es bleibt aber noch in einem erträglichen Rahmen. Hingegen überzeugen vor allem die hervorragenden Ohrwurmmelodien und Soli, die teilweise sogar so stark im Classic Rock wildern, dass sie fast schon nach THE DEVIL‘S BLOOD und damit fast schon zu „schön“ für das Album klingen. Insgesamt ist „The Children Of The Night“ ein spannendes und mutiges Album geworden, das den konsequenten Weg TRIBULATIONs ein Stück weiter nachzeichnet, auf das sich aber selbst Fans erst mal (erneut) einstellen müssen.
FAZIT: TRIBULATION wagen wieder einen Umbruch. Dieses Mal verzichten die Schweden auf viele Extreme Metal-Elemente und bieten angeschwärzten Heavy Metal beziehungsweise Hard Rock, der mal eingängig und mal sphärisch daher kommt. Die Kompositionen und die Produktion fallen deutlich abgespeckt aus, was zum einen zu noch eingängigeren Songs führt, zum anderen aber auch Energie kostet. Live könnte das besser funktionieren, in Albumform müssen sich die Schweden aber damit abfinden, dass der frische und spielfreudige Vorgänger als Maßstab herangezogen wird. Trotzdem bleibt „The Children Of The Night“ ein gutes Album, das von einer beeindruckenden Konsequenz im jungen Alter zeugt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Strange Gateways Beckon
- Melancholia
- In The Dreams Of The Dead
- Winds
- Sja?laflykt
- The Motherhood Of God
- Strains Of Horror
- Holy Libations
- Cauda Pavonis
- Music From The Other
- Bass - Johannes Andersson
- Gesang - Johannes Andersson
- Gitarre - Adam Zaars, Jonathan Hultén
- Schlagzeug - Jakob Ljungberg
- The Horror (2009) - 10/15 Punkten
- The Formulas Of Death (2013) - 13/15 Punkten
- The Children Of The Night (2015) - 11/15 Punkten
- Where The Gloom Becomes Sound (2021) - 13/15 Punkten
- Hamartia (2023) - 12/15 Punkten
- Sub Rosa in Æternum (2024) - 13/15 Punkten
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