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Tribulation: Hamartia (Review)
Artist: | Tribulation |
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Album: | Hamartia |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 22:05 | |
Erschienen: | 24.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Sehr wahrscheinlich erscheint "Hamartia" in erster Linie aus dem Grund, weil TRIBULATION endlich ihren langjährigen Freund Joseph Tholl als Nachfolger des abgewanderten Gitarristen Jonathan Hultén vorstellen möchten. Die Schweden, die spätestens mit ihrem jüngsten Album "Where the Gloom Becomes Sound" (2021) zwischen allen Stühlen saßen, wären aber keine heiß gehandelte Combo, wenn sie zu diesem Zweck bloß halbseidene Ausschuss-Tracks verbraten würden. Die EP knüpft logischerweise an die letzte LP an und bietet durchweg frischen Stoff.
Am spannendsten ist natürlich die erste Tholl-Komposition ´Axis Mundi´ in Hinblick auf die künftige Ausrichtung der Gruppe; der Neue im Kader wird sich das Songwriting künftig brüderlich mit seinem Klampfen-Pendant Adam Zaars teilen. Wer Josephs bisherige Musik kennt, hört hier eine vertraut wirkende Nummer mit luftigem wie vielschichtigem Arrangement und sehr verspielter Gitarrenarbeit, wobei TRIBULATIONs Songwriting-Fähigkeiten in Hinblick auf mitreißende Kehrverse definitiv noch weiter gereift sind.
Das schon im vergangenen Jahr als Single ausgekoppelte Titelstück stellt den deutlichsten Rückgriff auf die letzten zwei Studioalben der Band dar, indem es treibenden Hardrock bis Metal mit Gothic- und Post-Punk-Spurenelementen (der Sound der unverzerrten Gitarren weckt solche Assoziationen) vermält. Johannes Anderssons Growls situieren das Quartett nach wie vor im weiteren Death- bis Black-Metal-Kontext seiner Landsleute, Freunde und Geistesbrüder Watain.
Das siebenminütige ´Hemoclysm´ gehört indes zu den ambitioniertesten Tracks der Gruppe, komplett mit sakralen Chor-Einlagen und epischer Struktur einschließlich ausladender Gitarrensolo-Passagen. Der für TRIBULATION typisch "modrige", aber transparente und satte Sound passt letztlich auch zum für sie naheliegenden Blue-Öyster-Cult-Cover ´Vengeance (The Path)´, das mit Anderssons rauen Vocals und ein paar klar gesungenen Melodien wie Ghost mit viel Dreck unter Tobias Forges Mitra klingt.
FAZIT: Zynischer und ruppiger nennen TRIBULATION ihre neuen Songs… Nüchtern betrachtet ist "Hamartia" eine Weiterführung dessen, was ihr letztes Studioalbum bot, und deutet auf eine facettenreichere Zukunft hin, in der Ausflüge in Vintage-Prog-Rock-Gefilde ebenso denkbar sind wie ein Wiederhören mit den extremeren Anfängen der Band. Es bleibt spannend, das hier sollte neben der zwingenden Musik auch wegen der einmal mehr schicken Aufmachung (Vinyl!) gekauft werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Hamartia
- 2. Axis Mundi
- 3. Hemoclysm
- 4. Vengeance (The Path)
- Bass - Johannes Andersson
- Gesang - Johannes Andersson
- Gitarre - Adam Zaars, Joseph Tholl
- Schlagzeug - Oscar Leander
- The Horror (2009) - 10/15 Punkten
- The Formulas Of Death (2013) - 13/15 Punkten
- The Children Of The Night (2015) - 11/15 Punkten
- Where The Gloom Becomes Sound (2021) - 13/15 Punkten
- Hamartia (2023) - 12/15 Punkten
- Sub Rosa in Æternum (2024) - 13/15 Punkten
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