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Tribulation: The Formulas Of Death (Review)
Artist: | Tribulation |
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Album: | The Formulas Of Death |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black / Death / Heavy Metal |
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Label: | Invictus | |
Spieldauer: | 75:13 | |
Erschienen: | 01.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Lange vier Jahre sind seit dem Release des TRIBULATION-Debüts "The Horror" vergangen - vier Jahre, die die Band dazu genutzt haben, ihren Stil gehörig umzukrempeln und damit einen riesigen Schritt nach vorn zu machen. Frönte man damals noch einer ruppigen Mischung aus Death und Thrash Metal, so hat man sich nun in neue Sphären vorgewagt und positioniert sich irgendwo im Spannungsfeld aus Black, Death und Heavy Metal. Genauer kann man es kaum fassen, denn die Musik auf "The Formulas Of Death" ist so vielschichtig und aufregend, dass jegliches Schubladendenken gesprengt wird.
Die schwedische Herkunft hört man TRIBULATION indes noch immer an - vor allem in der Melodieführung der Leadgitarren. Hier ist man neuerdings aber auf den Wegen des melodischen Black Metals unterwegs. So erinnert nicht nur der heisere Gesang an WATAIN, auch in den harten, schnellen Parts vernimmt man eine grundsätzliche Verwandtschaft. Von einer Kopie zu sprechen wäre aber Unsinn, zumal TRIBULATION ihrem Sound einige Facetten hinzufügen, die das Album zu etwas wirklich Besonderem machen. Da wäre zum einen die psychedelisch-rockige Note, die nicht nur in der Gitarrenarbeit, sondern auch in den oft ausschweifend wirkenden Arrangements zu Tage tritt. Oder die rhythmischen Finessen, die man immer wieder geschickt einstreut und den Hörer damit überrascht. Wenn "Wanderer In The Outer Darkness" nach gut viereinhalb Minuten in einen tanzbaren (!) Beat verfällt, zuckt es tatsächlich gehörig im Fuß und so obskur das klingen mag, so passt es doch perfekt in die Musik und ist nur eines von vielen Beispielen dafür, mit wieviel Kreativität die Schweden neuerdings zu Werke gehen.
Der musikalische Wandel wird zudem auch in der Länge des Songs und des Albums an sich deutlich. War "The Horror" keine 33 Minuten lang, ist "The Formulas Of Death" mit über 75 Minuten Laufzeit mehr als doppelt so umfangreich. Die neuen Songs sind zumeist um die sechs, sieben Minuten lang, wachsen aber auch schon mal auf zehn oder gar mehr als 13 Minuten an. Dabei gelingt es TRIBULATION jedoch, nicht eine Sekunde lang Langeweile zu verbreiten oder den Hörer nicht bei der Stange zu halten. Progressiv mag als Beschreibung nicht so recht passen, aber in den Songs passiert so unglaublich viel und auf so schlüssige Art und Weise, dass man quasi mit vor Staunen offenem Mund da sitzt und kaum glauben mag, was man da hört. Ja, es ist eine nahezu perfekte Mischung aus Aggressivität und Atmosphäre, dargeboten auf schwindelerregend hohem musikalischen Niveau, spielerisch wie songschreiberisch.
Mit dem Introsong "Vagina Dentata", dem von Klavier (!) getragenen "לילה " sowie dem gar an THE DEVIL'S BLOOD'sche Großtaten heran reichenden "Ultra Silvam" gibt es drei rein instrumentale Stücke, doch auch die anderen Songs haben mitunter sehr lange Passagen komplett ohne Gesang, die aber allesamt so überlegt, so kunstvoll erdacht wirken, dass man nie den Eindruck hätte, dass die Band planlos vor sich hin musiziert. Das alles macht "The Formulas Of Death" aber auch zu einem Album, für das man sich Zeit nehmen und dass man auf sich wirken lassen muss. Die großartigen Melodien erleichtern den Zugang dabei ungemein, fräsen sich jedoch auch erst im Laufe der Zeit ein. Dass man fernab von üblichen Songstrukturen agiert, ist da schon beinahe zwangsläufig und so fällt es auch extrem schwer, hier irgendeinen Song hervorheben zu wollen. Angesichts der durchgehend hohen Qualität ist das aber auch gar nicht nötig.
FAZIT: Mit einem wahrlich spektakulären Album melden sich TRIBULATION nicht nur zurück, sondern zeigen auf, wie man heutzutage mit Versatzstücken aus verschiedenen Genres eigenständigen, harten, extremen und finsteren Metal machen kann. Man muss sich eben nur mal trauen, neue Wege zu gehen, sich Zeit dafür nehmen und natürlich auch die Fähigkeiten haben, das umzusetzen. Dann kann auch mal ein Album wie "The Formulas Of Death" geboren werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vagina Dentata
- Wanderer In The Outer Darkness
- Spectres
- לילה
- Suspiria
- Through The Velvet Black
- Rånda
- When The Sky Is Black With Devils
- Spell
- Ultra Silvam
- Apparitions
- Bass - Johannes Andersson
- Gesang - Johannes Andersson
- Gitarre - Adam Zaars, Jonathan Hultén
- Schlagzeug - Jakob Ljungberg
- The Horror (2009) - 10/15 Punkten
- The Formulas Of Death (2013) - 13/15 Punkten
- The Children Of The Night (2015) - 11/15 Punkten
- Where The Gloom Becomes Sound (2021) - 13/15 Punkten
- Hamartia (2023) - 12/15 Punkten
- Sub Rosa in Æternum (2024) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Der Captain
gepostet am: 12.05.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
Ja, für mich die Überraschung des letzten Jahres...sehr musikalisch, tolle Songs...
Dieses feine Album sollte nicht untergehen...reinhören und kaufen!!! |