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Floating: Hesitating Lights (Review)
Artist: | Floating |
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Album: | Hesitating Lights |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | (Progressive) Death Metal, Black Metal, Post-Punk, Post-Rock |
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Label: | Transcending Obscurity | |
Spieldauer: | 35:26 | |
Erschienen: | 11.07.2025 | |
Website: | [Link] |
Vielleicht ist der Name des schwedischen Zweimannprojekts FLOATING, das außerhalb des Extreme-Metal-Undergrounds niemand kennen wird, nicht zufällig ausgewählt. Immerhin scheint es mit seinem zweiten Album „Hesitating Lights“ musikalisch über den Grenzen gängiger Genres zu schweben und sich einmal hier, ein anderes Mal dort beheimatet zu fühlen.
Was heißt das jetzt für den gewählten Stil? Eines kann man vorneweg sicherlich konstatieren: besonders schwedisch klingt dieses Duo nicht, vielmehr gemahnen die acht Lieder aufgrund ihrer oftmals unzugänglichen Natur und der offenkundigen Bezüge zum amerikanischen Death Metal alter Schule an so manche Finnen-Acts Marke DEMILICH oder LANTERN. Zudem muss man sich vorstellen, dass eine solche Band Achtziger-Jahre-Gothic-Anleihen mit Blastbeats und ultrabrutalen Gurgelvocals im Geiste von INTESTINE BAALISM oder AETERNUS unterlegt. Derlei stilistische Kühnheit merkt man dabei bereits dem Opener „I Reached the Mew“ an. Die zwei Schweden machen demnach keinen Hehl daraus, welch grenzgängerische Wagnisse ihnen vorschweben, und spielen von Anfang an mit offenen Karten.
Der transzendente Anspruch an Musik, Stilfremdes zu vereinen, hat indes seinerseits Grenzen: Die cleanen, dem Post-Punk entlehnten Ruhepole nehmen sich im Finale von „Grave Dog“ eigentlich ganz ansprechend aus, wirken im Gesamtkontext der Nummer allerdings wie Fremdkörper. Auch schlägt die Rhythmusgruppe so manche Haken und erlaubt sich bisweilen punkige Beats und Bassläufe („Cough Choir“, „The Wrong Body“), die gleichermaßen wie die Vocals aus dem Rahmen fallen. Für eigentümlich entrückten Sprechgesang – manchmal hinterlässt das leidlich monotone Gebrüll diesen Eindruck – sind die instrumentalen Tonfolgen anscheinend kaum zu gebrauchen.
Obgleich das Label anders tönt, mit dem voreiligen „thoughtfully composed“ darf man durchaus kritisch umgehen. Gitarrist Arvis Sjödin mag sich an verschiedenen Spielweisen versuchen und dabei Black-Metal-artiges Tremolo-Picking, dissonanten Death Metal, stumpfen Groove und flirrende Post-Rock-Momente zum Besten geben. Am Ende fehlt es ihm dennoch an dem Sinn für spannungsgeladene Dramaturgie einerseits und einer Blaupause für Black-Death-Metal mit Post-Punk-Einflüssen andererseits. Pioniergeist schön und gut – als Kitt musikalischer Versatzstücke taugt er offenbar herzlich wenig. Die sechs Minuten des Titeltracks geraten entsprechend „underwhelming“.
FAZIT: FLOATINGs Zweitwerk „Hesitating Lights“ ist irgendwo symptomatisch für eine an Innovationslosigkeit krankende Extrem-Metal-Szene: Um aus der Vielzahl beliebiger Genre-Musik herauszuragen, gibt man sich experimentierfreudig. Ob wie hier post-punkige Elemente ins Death-Metal-Korsett passen, ist damit aber noch nicht final entschieden. Zumindest diese zwei Schweden bleiben eine organische Implementation derselben nach wie vor schuldig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Reached the Mew (5:05)
- Grave Dog (4:02)
- Cough Choir (4:11)
- Exit Bag Song (3:32)
- Hesitating Lights / Harmless Fires (6:13)
- Still Dark Enough (4:29)
- The Wrong Body (2:59)
- The Waking (4:55)
- Bass - Andreas Hörmark
- Gesang - Arvid Sjödin
- Gitarre - Arvid Sjödin
- Keys - Andreas Hörmark
- Schlagzeug - Andreas Hörmark
- Hesitating Lights (2025) - 8/15 Punkten
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