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Ada Morghe: Pure Good Vibes (Review)

Artist:

Ada Morghe

Ada Morghe: Pure Good Vibes
Album:

Pure Good Vibes

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Soul, Jazz, Art Pop, Singer/Songwriter

Label: Lalabeam Records/Brokensilence
Spieldauer: 31:10
Erschienen: 13.06.2025
Website: [Link]

Es sind tatsächlich echte und reine, richtig gute Schwingungen, die ADA MORGHE auf ihrem neuen Album verbreitet!
Und diese „Pure Good Vibes“ beginnen neben einer gefühlten PORTISHEAD und MASSIVE ATTACK-Atmosphäre, die sich nach der „Unfinished Sympathy“ sehnt, zugleich mit herrlich warmen Reggae-Vibes und einem Text, der genau dort anknüpft. Denn im Titelsong, in dem ADA MORGHE von Kult-Reggae-Legende MAXI PRIEST begleitet wird, besingt sie das Jamaica-Feeling: „On the road to Kingston / Feel the energy in the house of Marley / Hear the drum'n bass so good...“ Genau diese Drum'n'Bass-Sounds begleiten uns auch durch „Pure Good Vibes“ und werden einem im Laufe der läppischen halben LP-Stunde immer wieder begegnen. Das gesamte Album lebt tatsächlich von diesen reinen, guten Schwingungen, welche auch die BEACH BOYS immer wieder gerne besangen. „Good Vibrations“ aus dem Hause ADA MORGHE, selbst wenn die recht ernst vom LP-Cover blickt und auch im Inneren des Gatefoldcovers – wo zugleich alle Texte zu finden sind – einen eher skeptisch-nachdenklichen Blick aufsetzt, was durchaus an dem einen oder anderen doch deutlich nachdenklicheren Text auf der LP liegen könnte.

Die warmen Sounds dagegen, welche auch durch elektronische Rhythmen verstärkt werden, verleihen dem Album oft eine wahre Tanzbarkeit und treffen hierbei ständig auf die ebenso warme wie tiefe, gar rauchige und mitunter hypnotische (Unbedingt unter diesem Aspekt „Shadow“, einen Song über eine erkaltete Liebe, hören!) Stimme von ADA MORGHE.


Diese Stimme, mit der jeder gesungene Text vor tiefer Poesie erstrahlt und zum wahren Erlebnis wird, wenn Morghe beispielsweise in „Eva“ danach fragt, wie das Leben im Paradies ist, das auf der Erde durchaus auch zur Hölle werden könnte.
Oder wenn in „Different“ das menschlich so unterschiedliche Miteinander in Frage gestellt wird – und man sich gar entscheiden muss oder sollte, ob man als Liebhaber zärtlich im Türrahmen zum Schlafzimmer steht oder als 'Spielzeugsoldat' in den nächsten Krieg zieht.
Wenig verwunderlich, dass unter solchen Aspekten das Album sehr melodramatisch mit fettem Streicher-Bombast zwischen orchestral und hymnisch dem Ende entgegenstrebt.
„We Will Never Be Closer“ ist Erkenntnis und Programm von „Pure Good Vibes“ zugleich.


Auch dieses Mal surft die deutsche, in England lebende Sängerin mit ihrer ideal für den Jazz und Soul sowie Art Pop geeignete Stimme genau auf dem Level, das einem die fast als unerreicht geltende NORAH JONES vorgab.
ADA MORGHE erreicht(e) genau diese faszinierende Wirkung bereits auf ihrem 2023er-Album „Lost“ und setzt diese nahtlos mit „Pure Good Vibes“ fort, selbst wenn sie sich für dieses Album ehrlich mehr Zeit hätte nehmen sollen/müssen, damit das cremefarbene Vinyl nicht mindestens noch Freiraum für gut drei Songs mehr oder mindestens 10 Minuten übrig hätte. Jeder der acht Songs ist so beeindruckend, gefühlvoll und abwechslungsreich. Da wäre eindeutig noch mehr gegangen als 31 Minuten.


FAZIT: Eine Stimme, die sich vom ersten Ton an im Ohr festsetzt und sich das gesamte Album lang dort zwischen friedvoll, spannend, aber auch drückend und fordernd einrichtet. So und nicht anders klingt die soul-jazzige Stimme von ADA MORGHE, welche keine Vergleiche mit NORAH JONES oder SADE zu scheuen braucht, und die Musik hinter „Pure Good Vibes“ (deren Auslöser eine Reise der deutsch-britischen Musikerin nach Jamaica war) ausdrückt, die ihr wie auf den Leib und die Stimmbänder zugeschnitten erscheint. Dazu der bunt gemixte Klang-Cocktail und Texte, die allesamt etwas zu sagen haben und der Begrifflichkeit 'Poesie' zur Ehre gereichen, genauso wie die Musik genau das hält, was der Albumtitel verspricht: „Pure Good Vibes“. Dass dieses Album allerdings nur mit einer halben Stunde von dieser wunderschönen Musik gefüllt wurde, ist dagegen unverzeihlich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 214x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (15:17):
  • Pure Good Vibes (3:43)
  • Passion Play (3:30)
  • Shadow (3:38)
  • Eva (4:26)
  • Seite B (15:53):
  • Amin Bird (3:35)
  • Love Me Now (5:14)
  • Different (3:18)
  • We Will Never Be Closer (3:46)

Besetzung:

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