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Tir Nan Og: From The Gallows (Review)
Artist: | Tir Nan Og |
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Album: | From The Gallows |
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Medium: | CD | |
Stil: | Bajuwarischer Irish-Folk-Rock |
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Label: | Prosodia | |
Spieldauer: | 47:56 | |
Erschienen: | 12.01.2018 | |
Website: | [Link] |
TIR NAN OG sind aus dem irischen Himmel bzw. dem Land der ewigen Jugend zurückgekehrt und haben ein neues Album mitgebracht, das eine herrlich feurige Rock-Scheibe samt (recht) finsterem Textkonzept unter dem Titel „From The Gallows“ geworden ist und auf dem sie mit ihrem irischen Folk ordentlich einheizen, bis es knisternde, boshafte Rockflammen spuckt: „Fuck you! You are your own enemy.“
Diese Zeilen aus „Monday Stroll“ scheinen zugleich folk-rockiges Programm für „From The Gallows“ zu sein. Wer hier nicht mit abgespreizten Zeige- und kleinem Finger headbangend sein Tänzchen aufführt, ist entweder taub oder steht auf Helene Fischer.
Vieles erscheint auf „From The Gallows“ recht neu, wobei natürlich die altbewährten Zutaten und Instrumente, wie Fidel, Banjo und selbstverständlich das komplette Rockinstrumentarium beibehalten werden, aber es kommen erstmals auch Dudelsäcke, Flöten und Nickelharpa hinzu, die ihre eigen(artig)e Folklore auf die rockige Scheibe semmeln, so als wäre das bei TRI NAN OG seit Jahr und Tag schon so. Damit wird dieses Album noch abwechslungsreicher als es die guten Alben zuvor eh schon waren.
Ganz wichtig scheint auch die textliche Hinwendung in Richtung aktueller politischer Themen, wie beispielsweise der Fremdenfeindlichkeit, zu denen Sänger Robert Meyer feststellt: „Sowohl persönlich als auch in der Band selbst hat sich in den letzten Jahren viel getan, deshalb sind einige der Songs wohl auch als Ausdruck dieser Zeit zu sehen. Dazu kommen Entwicklungen in der Welt, bei denen wir es als notwendig sahen, einfach mal Stellung zu beziehen. Diese persönliche Note macht ‚From The Gallows‘ auch unter den TIR NAN OG-Alben zu etwas Besonderem.“
Genauso gehört zu dem Besonderen auch das Geheimnisvolle – und die TIR NAN OG-Barden werden darum garantiert auch keine Polit-Folker, sondern besinnen sich immer wieder zu ihren Traditionen, musikalisch wie textlich, und erzählen so zu wilden Tanz-Rhythmen im besten FLOGGING MOLLY-Stil verrückte Geschichten, wie die über einen jungen Mann, dem zum Verhängnis wird, dass er wie „Shaun O‘Malley“ aussieht, den er selber gar nicht kennt, wegen dem er aber von allen Seiten Prügel bezieht und ihn dabei die Frage quält: „Who the fuck is Shaun O‘Malley?“
Man stelle sich nun noch vor, dass zu den wilden Prügelszenen ein feuriger River Dance aufgeführt wird – und schon ist man dem, was da als Grundstimmung druckvoll von TIR NAN OG aus den Musik-Boxen schmettert, verdammt nah.
Das einzig deutschsprachige Stück des Albums, zugleich auch die einzige Coverversion, ist diesmal „Wenn ich tot bin“ von LUNA LUNA, das allen Freunden von TIR NAN OG, welche die Band schon einmal live erlebt haben, garantiert bekannt sein wird, da sich das bayrische Sextett mit der verdammt lebendig klingenden, tödlichen Folk-Rock-Nummer am Ende ihrer Konzerte damit verabschiedet.
FAZIT: „From The Gallows“ klingt so irisch-folkloristisch und zugleich rockig, dass man TIR NAN OG aus musikalischer Sicht bestimmt nicht in Bayern verorten würde, denn hier gibt‘s keine Blas-, sondern echte „Fuck“-Musik (Zumindest aus Sicht des auf dem Album am häufigsten benutzten Wortes!), die nicht nur in die Füße, sondern auch etliche andere Körperteile geht und sogar vor den sehr wichtigen Windungen direkt unter der Schädeldecke kaum halt macht, wenn die nicht gerade mit zu reichlich genossenem Kilkenny oder Guiness zu kämpfen haben: „Drinking Whiskey drinking beer what are we doing here?“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- O‘Hanlon‘s Last Words
- Hangman‘s Tale
- Firestorm
- Monster (In My Mind)
- Last Farewell
- Nights In Town
- Shaun O‘Malley
- Monday Stroll
- Black November
- Bastard Reel
- Story Of My Love
- Wenn ich tot bin
- Bonus Tracks:
- Something When I Drunk (Kilkenny Knights Version)
- Johnny Pirate (Nobody Knows Version)
- Sonstige - Robert Meyer, Joachim Fink, Matthais Pracht, Andreas Fingas, Sarah Kucharek, Volker Katzki
- From The Gallows (2018) - 11/15 Punkten
- To The Otherworld (2024) - 12/15 Punkten
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