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The Tangent: Proxy (Review)
Artist: | The Tangent |
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Album: | Proxy |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 77:32 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Alben von THE TANGENT sind Kraftakte, und in 15 Jahren zehn davon gestemmt zu haben stellt eine beachtliche Leistung dar. Der Jubiläumsteller bietet einmal mehr eine üppige Mahlzeit aus teils symphonischem Jazz Prog, deren Zutaten allesamt mindestens 30 Jahre alt sind. Entstanden ist das wieder einmal prallgefüllte Ding auf der gemeinsamen Tour der Formation mit ihren Brüdern im Geiste Karmakanic im vergangenen Jahr, und die Rastlosigkeit, welche die Beteiligten dabei empfunden haben müssen, hört man den Stücken irgendwie auch an.
Das Frische an „Proxy“ beschränkt sich tatsächlich auf Mastermind Andy Tillisons Texte, mit denen er erstaunlich direkt und kritisch auf die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Situation auf der Welt eingeht. Dass das Quintett, bei dem diesmal Yngwie Malmsteens ehemaliger Sänger Goran Edman gastiert, im Zuge dessen irgendwie düster klänge, braucht niemand zu erwarten. In den fünf monströsen Kompositionen geschieht selbstverständlich unheimlich viel, doch Quantität bedeutet hier, die Genre-Geschichte möglichst umfassend abzufrühstücken, statt Stimmungen zu variieren.
Aller Verspieltheit zum Trotz sind die Musiker zu sehr Veteranen, als dass sie sich an ihren Instrumenten selbst beweisen müssten, was zu einem hohen Anteil zugänglicher Melodien geführt hat; die vermehrten abstrakten Parts, in denen lediglich mit Geräuschen experimentiert wird, erschweren die Einfindung wiederum in gleichem Maß wie narrative Momente und sogar der eine oder andere schroff atonale Aussetzer.
Dass bei diesem Ausmaß von Althergebrachten so wenig hängenbleibt und all die Kabinettstücke wie gelangweilt vollführt wirken, ist schade. Soll das etwa reine Pflichterfüllung gewesen sein?
FAZIT: Möglicherweise sollten Andy Tillison und Co. in Erwägung ziehen, in Zukunft etwas kürzer zu treten, damit THE TANGENT wieder für mehr stehen als ausgezeichnete Prog-Handarbeit. Nichts weiter ist nämlich "Proxy", wenn man von gewohnt tiefsinnigen Texten und ein paar wirklich berührenden Momenten in den Longtracks absieht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Proxy
- The Melting Andalusian Skies
- A Case Of Misplaced Optimism
- The Adulthood Lie
- Supper's Off
- Excerpt From “Exo-Oceans”
- Going Off On One (2007)
- Not As Good As The Book (2008) - 13/15 Punkten
- Down And Out In Paris And London (2009)
- Going Off On Two (2011)
- Le Sacre Du Travail (2013) - 13/15 Punkten
- A Spark In The Aether - The Music That Died Alone (Volume Two) (2015) - 8/15 Punkten
- Proxy (2018) - 9/15 Punkten
- Auto Reconnaissance (2020) - 12/15 Punkten
- Songs From The Hard Shoulder (2022) - 13/15 Punkten
- Pyramids, Stars & Other Stories: The Tangent Live Recordings 2004-2017 (2023)
- To Follow Polaris (2024) - 12/15 Punkten
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