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The Foundation: Relations (Review)
Artist: | The Foundation |
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Album: | Relations |
|
Medium: | CD/Download/Do-LP/Media-Book | |
Stil: | Progressive Rock |
|
Label: | Xymphonia Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 56:16 | |
Erschienen: | 08.08.2025 | |
Website: | [Link] |
„Music soothes your soul when it storms“ (Musik beruhigt die Seele, wenn es stürmt) (Erstes Zitat im Inneren des Digibooks zu „Relations“)
Als erstes muss THE FOUNDATION schonmal dafür Hochachtung gezollt werden, dass sie es wie bereits auf ihrem 2023er-Debüt „Mask“ sehr gewissenhaft und mit einem Hang zur großartigen Gestaltung angehen. Auch dieses Mal umhüllt den Silberling von „Relations“ ein großartig von Douwe Fledderus gestaltetes Hardcover-Digibook. 20 Seiten stark mit allen Texten und traumhaften, farbenfrohen Bildern, die uns in ein geheimnisvolles Märchenland zu entführen scheinen. Dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht, sollte klar sein.
Voller neoprogressiver, mehr als deutlich GENESIS-ähnliche Musiklandschaften aufbauend, setzt die holländischen Prog-Band traditionell ihr zweites Album fort. Schnell ist klar: gestalterisch wie musikalisch und thematisch bleibt es bei den Holländern beim Alten, auch wenn der Käse ein paar Löcher hat. Doch das macht bekanntlich ja erst seinen guten Geschmack aus.
Symphonischer Art Rock kommt also zusätzlich auf den Tisch. Harmonisch und wohlschmeckend. Die Vorköche sind besagte GENESIS (der Übergangsphase – besonders das 1976er-Album „Wind & Wuthering“) und IQ oder THE FOUNDATIONs Landsleute KNIGHT AREA. Auf Komplexität oder echte Härte allerdings wird vorsorglich verzichtet. Die Musik hinter „Relations“ ist melodisch fließend, voller größtenteils ruhiger Harmonien – und seltsamerweise wirkt dieses Mal der Gesang auf Dauer etwas eintönig, was daran liegt, dass THE FOUNDATION sehr intensiv und umfangreich auf die Texte (einer davon sogar in französischer Sprache) setzen und der Instrumentalfraktion dabei mitunter nur einen grundierenden Begleitcharakter zugestehen, wobei es natürlich trotzdem genügend instrumentale Phasen gibt, in denen sogar mitunter eine Flöte hervorgeholt wird.
Die einzelnen Songs hinter dem einem Konzept folgenden Album erheben sich oft zu Richtung Himmel strebenden Hymnen. Kein Wunder, denn schließlich geht es um ein wortwörtlich göttliches Thema, woraus der Band-Kopf Ron Lammers, der auf dem ersten Album seine eigene Lebensgeschichte vertonte, auch kein Geheimnis macht, indem er erklärt, dass es darin um Beziehungen zu Gott, der Natur und der Ehe geht – und zur Beziehung zu seiner Tochter. Es bleibt also auch in dieser Beziehung sehr persönlich.
Heutzutage, wo in Deutschland beispielsweise jeder Honk sein Geschlecht selber bestimmen darf, obwohl das eben nach dem Herunterlassen der Hose eindeutig und kein 'Wünsch dir was!' sein sollte, scheint dieses Thema für alle, die auch weiterhin der Natur und den wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch den Glaubensrichtungen folgen, immer wichtiger zu werden. Evolution hält man nicht mit Regenbogenfahnen auf, so sehr man sich auch selber nur zu gerne als Gott oder Fuchs oder sonstwas fühlen will.
Oder um es mit dem beeindruckenden Instrumental „Beauty Of Nature“ auszudrücken: Für die Schönheiten der Natur ist die Natur verantwortlich und nicht der Mensch, der diese mit allen Mitteln umdeuten will und sich dabei das Recht heraus nimmt, Offensichtliches zu negieren. So funktioniert das Miteinander einfach nicht.
Den besagten französischen Song „Ses Lunettes Noires“ steuerte beispielsweise Sänger Mark Smit bei. Auch dieser fällt sehr persönlich aus, denn es geht darin um seinen Pflegesohn, der den Text über seine Großmutter verfasste, die als Französin auf Korsika lebte und vor vier Jahren verstarb. Hierbei erinnert er sich daran, dass sie immer eine dunkle Sonnenbrille trug, sodass man sie im Booklet ganzseitig neben dem französischen Text bewundern kann.
Mit der christlichen Weisheit im Digibook: „Be patient; Be gentle; Be humble; Be loving“ (Sei geduldig; sei sanft; sei bescheiden; sei liebevoll), endet das Album und schließt so den erneut sehr persönlich gehaltenen Kreis, den Ron Lammers mit THE FOUNDATION in „Relations“ voller Geduld, Sanftheit, Bescheidenheit und Liebe mit seinem neoprogressiven Konzept-Album öffnete.
FAZIT: „Relations“ von THE FOUNDATION ist nach „Mask“ (2023) erneut ein Album für die Ohren wie Augen geworden. Im 20-seitigen Digibook präsentiert es in bester von GENESIS geprägter Neo-Prog-Manier eine religiös angehauchte Geschichte über die Beziehungen zu Gott und der Natur – getreu dem 'Ephesians'-Grundsatz 'Sei geduldig; sei sanft; sei bescheiden; sei liebevoll'. Musik für's Herz und die Ohren, die nicht auf Härte sondern symphonische Art-Rock-Harmonie setzt. In diesem Sinne folgen die Holländer geradlinig dem Weg ihrer Landsleute von KNIGHT AREA.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Alpha
- Beauty Of Nature
- Backbone
- Ses Lunettes Noires
- Intense
- Rubberband
- Life
- Omega
- Bass - Gijs Koopman
- Gesang - Mark Smit
- Gitarre - Rinie Huigen, Jens van der Valk
- Keys - Mark Smit, Ron Lammers, Gijs Koopman
- Schlagzeug - Jan Grijpstra
- Sonstige - Masaki Shimakawa (Violine), Judith van der Valk (Flöten), Gijs Koopman (Taurus Pedale), Rinie Huigen (Harmoniegesang)
- Mask – A Fairy Tale Of Real Life (2023) - 12/15 Punkten
- Relations (2025) - 11/15 Punkten
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keine Interviews