Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Laura Cox: Trouble Coming (Review)

Artist:

Laura Cox

Laura Cox: Trouble Coming
Album:

Trouble Coming

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues Rock

Label: VeryCords/earMUSIC/Edel
Spieldauer: 35:44
Erschienen: 24.10.2025
Website: [Link]

Noch nie hat ein Musiker so offen auf seine Vorbilder verwiesen, wie es die weibliche Blues-Gigantin LAURA COX tut, die auf dem LP-Cover von „Trouble Coming“ neben ihrer Gitarre ein T-Shirt von LYNYRD SKYNYRD trägt. Gestartet als leidenschaftliche YouTuberin, die damals – im Jahr 2008 – als 18-Jährige selbstproduzierte Videos mit ihr als Gitarristin und Sängerin hochlud, kratzt sie nunmehr – 17 Jahre später - bereits am Rock-Olymp. Damals machte sie besonders eine ihrer Coverversionen unter YouTube, die bereits mehr als 11 Millionen mal angeklickt wurde, bekannt. Na klar, wer konnte das anderes gewesen sein als LYNYRD SKYNYRD mit „Sweet Home Alabama“?!


Doch nun soll die gute Laura Ärger bekommen?
Aber nicht doch.
Auch wenn ihr neues Album „Trouble Coming“ heißt, so macht es doch nur rundum Freude. Denn dass Frau Cox mit ihrem nunmehr vierten Album ernsthaft erwachsen geworden ist und den eigenen Blues-Rock nunmehr in ihrer DNA trägt, dafür ist „Trouble Coming“ ein mehr als anhörlicher Beweis, der bei dieser musikalischen Stilistik am allerbesten natürlich von Vinyl klingt. Noch dazu enthält die LP eine bedruckte Innenhülle mit einem ganzseitigen Foto der Musikerin auf der einen und allen Texten auf der anderen Seite.

Bereits mit dem druckvollen Album-Opener „No Need To Try Harder“ gibt die französisch-britische Gitarristin deutlich die Richtung vor und setzt dabei auf verzerrte Gitarren und mitunter verzerrten Gesang. Noch dazu beherrscht sie ihre Gitarre wie keine Zweite und beweist jede Menge Brillianz, wenn sie die sechs Saiten bearbeitet. Zudem gibt’s die deutliche Ansage, dass nicht die harten Jungs, sondern die lächelnden und gefühlvollen ihr Ding sind, zumindest wenn man sich in einer Beziehung befindet.


Jeder Song steckt voller Blues, mal rasend, mal schnell und mal langsam – oft aber bis tief auf seine rockigen Wurzeln zurückgehend.
Die Mischung macht's.
Die angeschnittenen Themen sind da schon schwieriger, denn in den elf Texten dreht es sich oftmals um Depressionen, psychische Probleme und die weibliche Selbstbestimmung. Ja, ohne Feminismus scheint die weibliche Rockmusik heutzutage einfach nicht mehr zu funktionieren, was sicher auch gut so ist. So lange man diesen Feminismus nicht mit scharfen Attacken gegen männliche Musiker verbindet. Genau das ist auch einer LAURA COX fremd, denn die trägt sogar ihre maskulinen Musikvorbilder auf der Brust wie wir es auf dem LP-Cover und der LP-Innenhülle bewundern können.


Dass am Ende auf „Strangers Someday“ ein ziemlich düsteres Bild gezeichnet wird und ein 'Geisterstadt'-Vergleich herhalten muss, entlässt uns zwar nicht in optimistischer Stimmung aus „Trouble Coming“, unterstreicht dafür allerdings die Absicht hinter dem Album-Titel.

Es sind in erster Linie schwierige Themen, denen sich die Musikerin stellt, die eben oftmals zugleich jede Menge Ärger mit sich bringen, wenn man sich ihnen wirklich stellt.
LAURA COX stellt sich und ist allem, was da auf sie zukommt und was sie gleichermaßen auf ihrer Hörer loslässt, souverän gewachsen.


FAZIT: Wenn LAURA COX zur Gitarre greift und ihre Stimme am Mikrophon erhebt, um ihre klaren textlichen Botschaften, die mitunter eben Ärger bereiten, zu verkünden, dann ist ihre Musik die offensichtlich-weibliche Definition des Blues-Rock. Mit „Trouble Coming“ lässt die französisch-britische Gitarristin ihr ganzes Können an der Gitarre, übrigens einer Gibson Les Paul, genauso wie als Sängerin aufblitzen und greift dabei mitunter auch auf den einen oder anderen Verfremdungseffekt zurück. Und damit steht sie mit ihrem nunmehr vierten Album genau auf der gleichen Stufe wie viele ihre männlichen, hochgelobten Mitstreiter, allen voran beispielsweise ein JOE BONAMASSA.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 237x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (16:21):
  • No Need To Try Harder
  • A Way Home
  • Trouble Coming
  • Inside The Storm
  • What Do You Know?
  • Seite B (19:23):
  • Dancing Around The Truth
  • Out Of The Blue
  • The Broken
  • Rise Together
  • Do I Have Your Attention?
  • Strangers Someday

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!