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ALICE COOPER | Too Close To Comfort Tour 2024 - Rudolf Weber-Arena Oberhausen - 06.10.2024
ALICE COOPER | Too Close To Comfort Tour 2024 - Rudolf Weber-Arena Oberhausen
ALICE COOPER begeistert im Rahmen seiner „Too Close To Comfort“ - Tour in der Rudolf Weber-Arena Oberhausen. DORO liefert als Support eine umjubelte Vorstellung.
Es sind nicht mehr allzu viele Stars seiner Generation auf den Bühnen dieser Welt unterwegs. Zarte 76 Lenze zählt der Mann aus der Rock-City Detroit mittlerweile und füllt die Zeilen „I hear my song, it pulls me through - Comes on strong, tells me what I got to do“ des KISS-Klassikers in beeindruckender Weise mit Leben. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass seine aktuelle Tour die Fans der Republik erneut mobilisieren kann und für ausverkaufte Konzertsäle sorgt. Den Start in den Abend gestaltet DORO, die einen bunten Strauß WARLOCK-Songs mit nach Oberhausen gebracht hat. Hits wie „I Rule The Ruins“, „Burning The Witches“ oder das unverwüstliche „All We Are“ haben auch nach über vierzig Jahren nichts an Zugkraft verloren und schütteln die Rudolf Weber-Arena mächtig durch. Zu JUDAS PRIESTs „Living After Midnight“ vom Band gibt es die herzliche Verabschiedung vom Oberhausener Publikum, das bereits im Dezember die Möglichkeit hat, DORO auf ihrer eigenen Tour erneut zu sehen.
Als dann der Vorhang zu Beginn des Headliners fällt, posiert der Altmeister zunächst vor einem fiktiven Artikel des ebenso fiktiven German Chronicles, der die Schlagzeile „ALICE COOPER banned in Germany“ titelt. Dass ein Verbot aller Cooper Shows in Großbritannien tatsächlich in den 1970ern im britischen Unterhaus diskutiert wurde, mutet heutzutage mehr als skurril an, ebenso wie die Tatsache, dass die BBC das Video zu „School´s Out“ aufgrund der Intervention einer christlichen Aktivistin nicht ausstrahlte, die im Nachgang von Cooper Blumen für die kostenlose Publicity geschickt bekam. Nach diesem unverhohlenen Seitenhieb gehen ALICE COOPER und seine Band so richtig an die Arbeit. Neben dem immer noch frisch wirkenden Frontmann greifen an diesem Abend Nita Strauss (Gitarre), Michael Bruce (Gitarre, Keyboard), Glen Buxton (Gitarre), Dennis Dunaway (Bass) sowie Neal Smith (Schlagzeug) zu den Instrumenten.
Während die meisten seines Jahrgangs bereits ihren Ruhestand genießen, hüpft Cooper wie ein Jungspund über die Bühne, wird mal in eine Zwangsjacke gesteckt, wirbelt eine Krücke durch die Luft (Botschaft: „Seht her, ich brauche sowas nicht“) und liefert ganz nebenbei und wie selbstverständlich die Hits seiner Karriere in toller Qualität ab. Das ist ganz großes Kino und man fragt sich in diesen Momenten unwillkürlich, ob die Zeit für ihn stehengeblieben ist. Dennoch ruht sich der Meister nicht auf seinen Lorbeeren aus und produziert in beeindruckender Konstanz weiter neues Material, das auch an diesem Abend gespielt wird und sich prächtig in die Phalanx der Hits einreiht, siehe „Welcome To The Show“ vom neuesten Werk „Road“.
„He´s Back (The Man Behind The Mask)“, liefert in der Folge auch weit mehr als einen - zugegeben – tollen Rocksong, sondern ist vielmehr eine Art von Selbstreflexion und Selbstironie dem eigenen Alterego gegenüber, das Cooper seit Jahrzehnten verkörpert. Das anschließende „Hey Stupid“ gehört in seiner Intensität und Wucht zu den absoluten Highlights des Spektakels, wobei die immer wieder eingestreuten Showelemente wie die Zwangsjacke, in die eingehüllt Cooper auf dem Boden liegend die „Ballad Of Dwight Fry“ schmettert, für magische Momente sorgen. Das muss man erst einmal so hinbekommen. Neben Cooper glänzt auch an diesem Abend wieder Nita Strauss, die ihre Männercombo ein ums andere Mal nicht nur visuell aussticht, sondern insbesondere mit grandiosen Soli Akzente setzt.
Selbstverständlich bleibt dem Meister auch an diesem Abend der Gang zum Schafott nicht erspart – der Kopf muss rollen, was eine Auferstehung unumgänglich macht, denn ohne „School´s Out“ ist keine ALICE COOPER Show komplett. Dass hier PINK FLOYDs „Another Brick In The Wall“ mit eingeflochten wird, ist das I-Tüpfelchen auf eine sensationelle Show, mit der ALICE COOPER eines der absoluten Highlights des Konzertjahres abgeliefert hat.