Bastarde eines Königs, die ihrem Herrn den Garaus machen und dadurch ins Exil gezwungen werden. Das Mittelalter passt immer noch hervorragend in den Black-Metal-Kontext, wie die Franzosen LES BATARDS DU ROI mit ihrem Zweitwerk „Les Chemins De L'Exil“ eindrucksvoll beweisen.

Die Musik verströmt eine geheimnisvoll-raue Ästhetik, die von schwarzen Reitern, Pestmasken, Verrat und Rache sinniert. Was leicht in kitschiges Antik-Einerlei abrutschen könnte, verbinden LES BATARDS DU ROI auf ihrem zweiten Album zu einem packenden Stück Melodic-Black-Metal.
Die allgegenwärtige Melancholie schwingt vor allem in den melodischen Gitarren mit, die zu jeder Zeit eingängig, aber doch vielseitig erklingen, wie z.B. Stücke wie „Vers l’Étoile Solitaire“ beweisen.

Gleichzeitig erzählen sämtliche Songs eigene kleine Musikgeschichten, wovon jede ihre eigene Handschrift trägt und doch erkennbar Teil eines großen Ganzen ist.
Wo ein Stück wie „Le Val Dormant“ von einer getragenen Atmosphäre gezeichnet ist und sich erst nach und nach zu einem tragischen Stück Black Metal hinschleppt (diese Melodien!), birgt etwa das Titelstück melodische Raserei vom feinsten, ohne dass sich beide Enden des Soundspektrums in die Quere kommen.

Stattdessen fesseln LES BATARDS DU ROI durchweg mit spannenden Songs die von Leid, Zwietracht, Opferbereitschaft und persönlicher Kränkung bis hin zu Rachegedanken ein breit gefächertes Themengebiet abdecken und dieses in eine eindringliche Atmosphäre verpacken.

FAZIT: LES BATARDS DU ROIs „Les Chemins De L'Exil“ bietet äußerst ansprechenden Black Metal melodischer Machart, der durch eine mittelalterliche Atmosphäre besticht, ohne die musikalische Rauheit mit Kitsch zu verwässern. Der bisweilen geheimnisvolle Touch, der das Album umweht, tut sein Übriges und schnürt ein hörenswertes Gesamtpaket.