Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Millenium: The Lost Melodies (Review)

Artist:

Millenium

Millenium: The Lost Melodies
Album:

The Lost Melodies

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Lynx Music/Just For Kicks
Spieldauer: 59:18
Erschienen: 17.10.2025
Website: [Link]

Warum kommt einem bei MILLENIUM und dem TRK PROJECT eigentlich die Werbung in den Sinn, die um einen Schokoriegel betrieben wurde – und die da hieß: „Aus Raider wird jetzt Twix, sonst ändert sich nix!“?

Na klar doch. Beide polnischen Bands bzw. Projekte laufen unter der obersten Ägide von Keyboarder Ryszard Kramarski und setzen auf ganz ähnliche harmonisch ausgerichtete Prog-Rock-Klangwelten. Oft sind auch dieselben Musiker beteiligt und der deutliche Hang zu PINK FLOYD ist unüberhörbar. Das TRK PROJECT setzt allerdings in seinen Konzepten immer auf literarische Vorlagen (ganz aktuell auf „Alice“ im Wunderland) von Kafka über Orwell bis Saint-Exupéry, während sich bei MILLENIUM zeitgeschichtliche und aktuelle oder gar futuristische eigens erfundene Geschichten tummeln, die auf gehobenen Anspruch setzen. Und dass nunmehr seit bereits 25 Jahren.


Und dieses vierteljahrhundertige Jubiläum feiern MILLENIUM mit diesem wiederum sehr gelungenen Album „The Lost Melodies“, auf dem sie aktuelle 2025er-Songs mit älteren Stücken vereinen, die es in den 25 Jahren bisher auf keins der regulären Alben geschafft haben – und nun auf diesem Geburtstagsalbum, dessen Hintergrund bei diesem Titel natürlich längst klar ist, vereint worden.

Schon der viertelstündige Album-Opener ist ein wahres Freudenfest, bei dem Saxophon und Flöte eine hervorragende Rolle zugeteilt wird und alle Vorzüge progressiven Schönklangs ausgelebt werden.
Dieses Titeltrack macht zudem keinen Hehl daraus, wie wichtig in der Musik gerade dieses Retro-Gefühl ist. Oft kommen einem hierbei MARILLION in den Sinn, wenn sich MILLENIUM (Klingen die beiden Bandnamen nicht verdammt ähnlich? Oder irre ich mich da? Die Musik jedenfalls weist so einige Parallelen auf!) auf die Suche nach den vergessenen und verlorenen Melodien einer Zeit begeben, die vielen von uns wohl immer wichtiger wird, weil uns die Musik der Gegenwart bzw. des Mainstreams einfach nicht zufrieden stellen kann.


Eine ausgezeichnete Produktion, für die sich Mastermind Kramarski ebenfalls verantwortlich zeichnet, setzt diesem Album noch die Krone auf – selbst wenn es der Gitarrist beispielsweise mit seiner gilmourschen Leidenschaft in „Past The Veil Of Clouds“ ein wenig übertreibt.
Für alle floydianisch ausgerichteten Ohren ein Hochgenuss.
Da passt der finsterere Gegensatz des folgenden „Something Ends, Something Begins“ wiederum bestens, bei dem mit Vocoder-verfremdeter Stimme Licht und Schatten, Ende und Anfang thematisiert werden. Ein wenig TANGERINE DREAM und ALAN PARSONS PROJECT sowie weltmusikalische Einflüsse lassen grüßen.

So bereiten MILLENNIUM nach und nach immer mehr Freude, weil sie stilistisch nicht auf Stabilität, sonder fragilen Wechselreichtum setzen. Zudem begehen sie keinesfalls den Fehler, auf „The Lost Melodies“ genauso oder sehr ähnlich wie das gerade erst erschienene „Alice“-Album des TRK PROJECTs zu klingen, welches die märchenhafte 'Alice im Wunderland' in seinen Mittelpunkt stellte.

Bestens passen sich hierbei auch die beiden alternativen Versionen der MILLENIUM- Vergangenheit („To Err Is Human“ und „Hope Dies Last“) ein, sodass für „The Lost Melodies“ selbst dieses Mal gilt: Gut gemacht!


FAZIT: MILLENIUM aus Polen feiern bereits ihren 25. Geburtstag und beglücken den Hörer wie sich selbst seit ihrer Bandgründung nunmehr schon ein Vierteljahrhundert lang mit progressiver Rockmusik, die sich zwischen PINK FLOYD und MARILLION einrichtet. „The Lost Melodies“ setzt genau diese Tradition überzeugend fort und kombiniert hierbei neue Songs mit alternativen Versionen aus der Vergangenheit. Bestens anzuhören und in puncto Gestaltung des Albums im dreiflügeligen Digipak auch anzusehen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 79x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Lost Melodies
  • Past The Veil Of Clouds
  • Something Ends, Something Begins
  • Save Me
  • To Err Is Human (Alternative Version)
  • L.Y.C 2024
  • Hope Dies Last (Alternative Version)
  • River Of Love
  • That Was 30 Years Ago

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!