Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Alma Naidu: Redefine (Review)

Artist:

Alma Naidu

Alma Naidu: Redefine
Album:

Redefine

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Pop, Jazz

Label: Leopard
Spieldauer: 51:29
Erschienen: 23.05.2025
Website: [Link]

Als ALMA NAIDU mit ihrem ersten Album vor drei Jahren die internationale Musikbühne erklomm und ihr überraschend gleich der großen Sprung in die deutschen Top-10-Jazz-Charts gelang, weckte sie damit natürlich Begehrlichkeiten und so einige Zwänge, die einen neugierig auf den Nachfolger von „Alma“ warten ließen.

In „Company“ jedenfalls sollte den Startschuss für die zweite Album-Veröffentlichung geben, mit der wiederum große Hoffnungen wie Erwartungen verbunden waren.


Noch dazu sind genau diese Erwartungen als Tochter zweier Musiker, die zudem eine breit gefächerte Gesangausbildung in den Bereichen Klassik, Musical und Jazz zu bieten hat, noch um ein Stück höher, als dieses unter normalen Bedingungen bei einer Vielzahl von weniger gut ausgebildeten Musikern, welchen außerdem die elterlichen Musiker-Gene fehlen, der Fall ist.

Ja, und was soll man nun sagen?
Das zweite Album ist da. Es trägt nicht mehr ihren Vornamen sondern heißt „Redefine“ (Neudefinition) und wirft damit gleich die Frage auf, in welche Richtung sich ALMA NAIDU denn nun neu definieren will?

Ganz offensichtlich als ruhige, sich am Jazz entlanghangelnde Singer/Songwriterin, die vordergründig auf ruhige Songs und akustische Balladen sowie einige namhafte Gäste, wie Trompeter JAKOB BÄNSCH oder den schwedischen Posaunisten NILS LANDGREN und Keyboarder SIMON OSLENDER setzt.


Vieles lässt einen beim Hören von „Redefine“ an eine abendliche, romantisch-verträumte Bar-Atmosphäre denken, wobei die Sängerin tatsächlich erneut die Aussagen des Magazins 'jazz thing' bestätigt, welches ihr wichtigstes Organ als „zartelegische, wunderschön klare und absolut intonationssichere Stimme“ bezeichnete.

Doch das allein reicht nicht, wenn die Kompositionen am Ende doch etwas zu eintönig, oft melancholisch und mitunter durch Streicher pathetisch aufgeladen erscheinen.
Oberster Grundsatz hierbei: Ruhe verbreiten, nicht ausbrechen und immer für das Feingefühl sorgen, welches mitunter eine einschläfernde Wirkung hat.


Auch drehen sich die Themen der Texte, die allesamt im Inneren der Klappcover-LP abgedruckt sind, um zwischenmenschliche Probleme, wie Liebe, Freundschaft und Leidenschaft. Und natürlich wie so oft das immer wieder neu aufgewärmte Problem der Gleichberechtigung, hinter der die Rollenbilder („To Be A Man“) hinterfragt werden. Das geht so weit, dass die Texte durchaus gleichermaßen wie der Gesang etwas weinerlich rüberkommen („Home Beyond Form“), wobei ein Song wie „Learn To Cry“ schon Bände spricht.

So hinterlässt „Redefine“ gespaltene Gefühle, gerade weil die neue Eigendefinition von ALMA NAIDU zu ruhig und nicht wirklich kämpferisch ausgefallen ist. Dafür ist alles im Fluss, der mitunter plätschert, dem aber die wilderen Strömungen fehlen.


FAZIT: Auf ihrem zweiten Album „Redefine“ setzt die studierte Sängerin ALMA NAIDU voll und ganz auf ihre beeindruckende Stimme und fast ausschließlich auf die Momente der Ruhe mit deutlichem Hang zur Ballade wie Hymne, die immer ein feines Jazz-Appeal in sich tragen. Ähnlich melancholisch wie viele der Songs auf „Redefine“ sind auch die textlichen Themen, die allerdings nicht wirklich 'neu definiert', sondern viel mehr altbewährt klingen und sich den zwischenmenschlichen Problematiken hingeben. Zu traurig, zu besinnlich, zu verträumt? Wer genau diese Stimmungen mag und selber nachhängt, der hat mit „Redefine“ die ideale Begleitung dazu für sich gefunden.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 77x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (26:01):
  • Company (3:23)
  • Downside Of Love (feat. Mark Lettieri) (4:24)
  • Visions (feat. Raphaela Gromes) (3:05)
  • See You In My Dreams (5:20)
  • Someday My Love (4:27)
  • Home Beyond Form (5:22)
  • Seite B (25:28):
  • Who's Left (feat. Florian Stierstorfer) (3:25)
  • Back To Life (3:14)
  • Can't Fall Asleep (3:32)
  • I Think I've Seen Your Soul (feat. Nils Landgren) (4:00)
  • Learn To Cry (feat. Raphaela Gromes) (3:36)
  • How Come (4:21)
  • To Be A Man (3:20)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!