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The Balboas: The Pandemic Singles (Review)

Artist:

The Balboas

The Balboas: The Pandemic Singles
Album:

The Pandemic Singles

Medium: LP/Download
Stil:

Punk Rock, Surfpunk, Garage Punk

Label: Burn N‘ Surf Records
Spieldauer: 32:52
Erschienen: 16.04.2024
Website: [Link]

Die Corona-Zeit beflügelte die amerikanischen Surf-Punks THE BALBOAS offenbar derart, dass seit April 2024 „The Pandemic Singles“ in den Läden steht. Die grundlegende Botschaft, bzw. Intention hinter dieser LP war/ist es, die eigene Widerstandsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Da aber Musik auch verbinden sollte, haben sich THE BALBOAS zu mehr als der Hälfte der auf diesem Werk enthaltenen Stücke Hilfe geholt und u.a. mit East Bay Ray (u.a. Gitarrist der DEAD KENNEDYS) oder Dez Cadena (u.a. ex-Sänger von BLACK FLAG) kollaboriert.


Entsprechend der Gästeliste dieser LP verwundert es nicht, dass THE BALBOAS ihre Wurzeln im Punk haben. Was erstaunt, ist der Hörfluss dieser LP. Denn trotz diverser Gastbeiträge und dem Anspruch, eine Single-Compilation zu sein (wie es der Titel klar macht), klingt „The Pandemic Singles“ sehr homogen und zusammenhängend.
Und kaum kratzt die Nadel über das Vinyl, möchte der Körper tanzen und ekstatisch zucken. Egal welches Stück gerade anklingt, THE BALBOAS schaffen es, ihren angesurften Garagen-Punk derart mitreißend zu vertonen, dass es egal ist, ob die Gitarren nervös und aufgekratzt schrammeln (u.a. „Bad Penny“), oder ob ein Stück wie „Forbidden Zone“ nach Herzenslust auf der verdreckten Surf-Punk/Schrammel-Punk-Welle surft.


Alle Stücke eint eine mitreißende Dringlichkeit, die immer wieder erstaunlich eingängig und ab und zu auch mit gehörigem Augenzwinkern daherkommt.
Allerdings nimmt sich „The Pandemic Singles“ als eine Art Widerstands-LP (gegen die gesellschaftlichen Entwicklungen wie z.B. die Corona-Maßnahmen) durchaus ernst. Genauso wie es den Musikern Ernst damit ist, ein Banjo im Rahmen eines Punkrock-Albums mitreißend in Szene zu setzen (u.a. in „Pentration“).


Dabei lassen THE BALBOAS immer wieder ihren Willen zum Widerstand durchscheinen, machen also keinen Hehl aus ihrem Hintergrund und liefern damit eine authentisch-dreckige Punk n’ Roll-Anfahrt ab.

Stücke wie „Angel Lust“ exerzieren dabei sämtliche Gefühle von Frust, Angst, Trotz, Willensstärke und die Weigerung, sich einer Doktrin zu unterwerfen, durch. Dass gerade hier der zusätzliche Gesang von Kitten Kuroi (Musikerin, Aktivistin u.v.m.) mit souligem Vibe ein gewisses Gefühl von Lebensliebe mitbringt, sorgt am Schluss dieser LP für einen interessanten Kontrast, der aber auch den Weg raus aus der Angstlähmung und rein in den Lebenswille nachzeichnet. Damit ist dieser Schlusspunkt auch in gewisser Weise exemplarisch für die gesamte LP, die vor Trotzhaltung und wildem Freiheitsdrang nur so strotzt.


FAZIT: THE BALBOAS überzeichnen die vielen Krisenherde der Corona-Zeit bewusst spitz und drastisch, womit der LP-Titel „The Pandemic Singles“ auch in mehrerlei Hinsicht passt. Dass dabei die Leidenschaft für das Thema als auch die musikalische Passion in jeder Note hörbar ist, sollte klar sein, Punk ist schließlich auch eine Lebenseinstellung. Da es aber nicht immer selbstverständlich ist, dass auch aktuelle Probleme in der Kunst angesprochen werden, wirkt diese LP umso gehalt- und wertvoller.

Dominik Maier (Info) (Review 544x gelesen, veröffentlicht am )

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11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A:
  • Insanity Pepper /ft. Paul Roessler & Mike Palm)
  • Dead in One Hour (featuring East Bay Ray)
  • Bad Penny (Big Black cover)
  • Karrot Water Mind Control
  • Never Stay Dead (featuring Dez Cadena)
  • Seite B:
  • Forbidden Zone
  • Agent From W.R.O.N.S.K.I. (featuring Dave Wronski)
  • Impaler
  • Penetration (Pyramids cover)
  • Angel Lust (featuring Kitten Kuroi)

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